20. Sep. 2018 - Saarlouis
Der beste Platz für Neugeborene ist nah bei der Mama. Damit dies auch im Falle einer Neugeborenengelbsucht möglich ist, hat der Förderverein des DRK Krankenhauses jetzt ein spezielles Phototherapiesystem angeschafft. Die Behandlung erfolgt im normalen Säuglingsbettchen, im Zimmer der Mutter.
Eine Neugeborenengelbsucht ist gar nicht so selten und oft nicht behandlungsbedürftig. Überschreitet der Bilirubinwert jedoch eine Grenze und stellt sich eine Gelbfärbung der Haut, der Schleimhäute und der Augen ein, so muss dringend gehandelt werden, um einen Kernikterus und drohende Gehirnschäden zu vermeiden. Eine Lichttherapie (Phototherapie) ist fällig, denn sie regt die Ausscheidung des Bilirubins an. In der Regel wird die Haut des Säuglings dann 24 Stunden mit der Phototherapielampe bestrahlt. Dazu liegt er in einem speziellen Bettchen, meist im Kinderzimmer der Klinik, die Augen sind dabei abgedeckt.
Chefarzt Dr. Johannes Bettscheider freut sich besonders über die Anschaffung des neu entwickelten Gerätes, da das Neugeborene auch während der Behandlung bei seiner Mutter bleiben kann. Der für die Entwicklung der Bindung so wichtige Kontakt zwischen Mutter und Kind wird nicht unterbrochen, Rooming-in bleibt zu jeder Zeit möglich.
Das Phototherapiesystem findet in jedem Bettchen Platz.
Das Kind wird in einem speziellen Schlafsack auf das
Phototherapiesystem gebettet und kann jederzeit aus dem Bettchen
herausgenommen werden. Nach dem Stillen oder Wickeln wird die
Phototherapie fortgesetzt. Die Bestrahlungsdauer wird überwacht und
aufgezeichnet. Dass die Augen nicht mehr abgedeckt werden müssen, ist
besonders angenehm für das Kind.
Das Team der Geburtshilfe dankt dem Vorstand des Fördervereins für die Anschaffung des rund 4.600 € teuren Systems.